Impfungen

In unserer Praxis können alle Impfungen durchgeführt werden. Falls Unklarheiten über Impflücken bestehen, beraten wir Sie gerne. Bringen Sie einfach bei der nächsten Voruntersuchung Ihren Impfpass mit.

Einen Impfkalender der Ständigen Impfkommission finden Sie beim Robert-Koch-Institut.

Eine Grippe ist eine viel ernstere Erkrankung als eine Erkältung. Zu den typischen Symptomen zählen plötzlich auftretender Krankheitsbeginn mit Fieber, Halsschmerzen, tockener Husten, heftige Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die jährliche Impfung für folgende Personengruppen:

  • Menschen mit chronischen Krankheiten, inbesondere der Atmungsorgane
  • für Personen, die 60 Jahre und älter sind
  • für Schwangere
  • für medizinisches Personal

Auch Angehörige von Menschen mit chronischen Erkrankungen sollten sich impfen lassen, um eine Ansteckung zu vermeiden. Diese wird von der Krankenkasse übernommen.

Die wichtigste in unser Fachgebiet fallende Impfung ist jedoch die Impfung zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs. Er steht in Deutschland an dritter Stelle aller Krebserkrankungen bei Frauen unter 60 Jahren. Jährlich erkranken 6.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Seit einigen Jahren stehen Impfstoffe zur Verfügung, die Infektionen mit bestimmten HPV-Typen verhindern können. Leider ist nach anfänglicher Begeisterung die HPV-Impfbereitschaft in Deutschland aufgrund von Impfkritik gesunken. Dem entgegen stehen jedoch aktuelle Daten, welche die Wirksamkeit und Sicherheit dokumentieren.

In Gewebeproben von Patientinnen mit Gebärmutterhalskrebs sind in 99,7% der Fälle Infektionen mit HPV-Viren nachgewiesen worden, von denen 70% zu den Serotypen 16 und 18 gehören. Laut WHO könnten bei ausreichenden Durchimpfungsraten allein in Europa jährlich 30.000 Todesfälle durch Gebärmutterhalskrebs verhindert werden. In Deutschland sind bisher leider nur ca 30% der Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren geimpft. In anderen europäischen Ländern liegen die Impfquoten zwischen 50 und 70%, in England sind es sogar 80%.

Die sogenannte tetravalente (vierfach) Impfung gegen die HPV-Typen 6, 11, 16 und 18 immunisiert sowohl gegen Gebärmutterhalskrebs (16 + 18) als auch gegen Genitalwarzen (6 + 11). Diese sichere und gut verträgliche Impfung wird drei Mal zur Grundimmunisierung gegeben (die 2. Dosis nach 1-2 Monaten, die dritte nach 4-12 Monaten), möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr, weil dies der Hauptübertragungsweg für die Viren ist. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten der noch relativ teuren Impfung für Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren. Aufgrund des großen Nutzens der Impfung sind mittlerweile viele Krankenkassen auch bereit, die Impfkosten für Frauen zwischen 18 und 26 Jahren zu erstatten. Neuere Studien belegen auch die hohe Wirksamkeit für Frauen bis zum 45. Lebensjahr. Die Kosten müssen in dieser Altersgruppe allerdings selbst getragen werden (ca. 170 Euro je Impfung).

Auch Jungen und Männer sollten sich impfen lassen, um das erhöhte Risiko durch Genitalwarzen und Peniskrebs zu vermeiden.