Bei jeder Frau macht sich der Beginn der Wechseljahre auf unterschiedliche Weise bemerkbar. Es gibt Frauen, die mit 45 Jahren bereits keine Blutung mehr haben, andere Frauen haben mit 55 Jahren noch regelmäßige Menstruationen.
Der Grund liegt in der nachlassenden Hormonproduktion der Eierstöcke. Die Auswirkungen können unterschiedlich sein: Hitzewallungen, Schwitzen, Schlaflosigkeit, Zyklusschwankungen, psychische Symptome, Scheidentrockenheit, Schmerzen beim Verkehr, Nachlassen der Lust, Harninkontinenz, Hauttrockenheit, Gelenkschmerzen, Osteoporose. Späte Folgen des Hormonmangels können Arterienverkalkung, Erkrankung der Herzkranzgefäße und Gehirngefäße sein. Die allmähliche Einstellung der Hormonproduktion, insbesondere des Östrogens, ist kein krankhafter sondern ein natürlicher Prozess. Nicht alle Frauen leiden unter Wechseljahrbeschwerden, die Ausprägungen können individuell sehr unterschiedlich sein.
Welche Therapie ist sinnvoll?
Wesentliche Vorbeugung und Therapie der Wechseljahrbeschwerden ist die körperliche Aktivität (z.B. Sport, Hormon-Yoga) und gesunde Ernährung (1,5 – 2 Liter Wasser oder Früchtetee pro Tag, ballaststoffreiche Kohlenhydrate, Gemüse, Salate, Obst, fettarme Milchprodukte, Omega-3-Fettsäuren).
Moderater Sport oder Entspannungstechniken wie Yoga oder Qi-Gong helfen vielen Frauen bei Klimakteriumsbeschwerden.
Leichte und mittelschwere Beschwerden können mit pflanzlichen Medikamenten wie Traubensilberkerze (Cimifuga), Mönchspfeffer (Agnus castus) oder Phytoöstrogenen (enthalten in Sojaprodukten) behandelt werden.
Bei sehr ausgeprägten Beschwerden bleibt die Hormontherapie die wichtigste Behandlungsform. Scheidentrockenheit und Neigung zu Harninkontinenz können z. B. örtlich mit Zäpfchen oder Salbe behandelt werden. Ein individuell dosierbares östrogenhaltiges Gel ist für Frauen nach einer Gebärmutterentfernung geeignet. Hormone in Pflaster- und Tablettenform stehen in unterschiedlichen Zusammensetzungen, je nach Beschwerden, zu Verfügung.